25.06.2021 | Aktuelles, Lokal & Regional
Schließung von zwei Bahnübergängen – Stellungnahme
Liebe Mitterndorferinnen und Mitterndorfer!
…gleich vorweg – würde auf den Betonwänden, die das Eisenbahnunternehmen in der Nähe der Gramatneusiedler-Straße aufgestellt hat, anstatt „Bürgermeiste“ – der Schriftzug „ÖBB“ stehen, wäre es auf alle Fälle inhaltlich mal richtig (das ist wesentlich) und nebenbei wären sich auch alle Buchstaben ausgegangen.
Aber nun zur Geschichte selbst:
Seit 2017 beabsichtigt die „Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)“ (und nicht die Gemeinde bzw. die Gemeindeverantwortlichen) in Mitterndorf zwei Bahnübergänge zu schließen. Ein Bahnübergang befindet sich in Richtung Unterwaltersdorf, welcher überwiegend für den landwirtschaftlichen Verkehr von Bedeutung ist, und der Übergang in Mitterndorf im Bereich der Gramatneusiedler-Straße.
Bereits 2001 wurde der Personenverkehr, beim immer-noch-vorhandenen Bahnhof, eingestellt – bis zu diesem Zeitpunkt konnte man zumindest in der Früh direkt nach Gramatneusiedl und in weiterer Folge nach Wien weiter pendeln. Seither müssen eine Vielzahl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger täglich mit den privaten KFZ, in das vollkommen überlaufene Parkplatz-Areal, rund um das Bahnhofsgebäude in Gramatneusiedl, fahren und auf Parkplatzsuche gehen. 2017 hat die damalige Gemeindeführung mit der ÖBB verhandelt, um eine Schließung zu verhindern – wobei ein „Erneuerungsbeitrag“ von ca. € 700.000,– und mehr gefordert wurde. Dies dahingehend, da die Gesetzgebung mit der Eisenbahnkreuzungsverordnung 2012 (EisbKrV) soweit geändert wurde, dass die sogenannten Straßenerhalter (in diesem Fall die einzelnen Gemeinden) verpflichtet sind, bei der Erneuerung sowie fortlaufenden Instandhaltung, für die ÖBB, mitzuzahlen. Neben dem einmaligen Erneuerungsbeitrag wurden laufende Instandhaltungskosten damals noch nicht berücksichtigt. Der hohe Kostenanteil der Gemeinde war weder nachvollziehbar, noch wurde dieser seitens der ÖBB näher erläutert. Somit war schon damals klar, dass die ÖBB die Schließung möglichst vieler Übergänge forciert. Seitens unseres jetzigen Vizebürgermeisters und damaligen Umweltgemeinderates, Martin Ribnicsek, wurden sämtliche rechtliche Schritte geprüft bzw. auch mit dem österreichischen Gemeindebund zusammengearbeitet, der uns auch bei den Verhandlungen unterstützte. Nach diesen beiden Bahnübergang-Schließungen bleiben im Siedlungsgebiet von Mitterndorf der Übergang bei der Friedhofstraße, als zentrale und auch vorgesehene Verbindung, um in das Betriebsgebiet, als auch in das Erholungsgebiet zu gelangen, sowie der Übergang in Neu-Mitterndorf. Weiters bleibt der Bahnübergang zwischen Mitterndorf und Neu-Mitterndorf offen. Details entnehmt bitte der Übersichtskarte.
Ich bitte im Zuge dessen, Ihren nachvollziehbaren Unmut direkt bei der ÖBB zu platzieren, da der Gemeinde bis heute eine sachliche Erklärung seitens der österreichischen Bundesbahnen fehlt.
Beste Grüße,
ihr Bürgermeister
Thomas Jechne